Demokratie + Mitgestaltung in Crefeldia

 

Jeden Morgen in der fünften und sechsten Sommerferienwoche wurden über 100 Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren im städtischen Freizeitzentrum Süd begrüßt.

 

 

 

Wer Crefeldia besucht, wird beim Bürgerservice der Ferienstadt herzlich empfangen. Mit dem persönlichen Ausweis und dem tagesaktuellen Grundeinkommen ausgestattet, verteilten sich die Bürger*innen in ihrer Stadt.

 

 

 

 

Die Bäckerei nimmt zügig ihre Arbeit auf, damit das tägliche Backwerk zeitnah serviert werden kann. Die Post produziert Briefmarken, liebevoll gestalteten Briefumschläge und Postkarten. Zeitgleich steht die Leerung des Briefkastens im Bürgerbüro an. Natürlich wird die Post noch am selben Tag zugestellt. Die Bankangestellten müssen schon in den frühen Morgenstunden unzählige Buchungen vornehmen, hatte doch die neue Bürgermeisterin das Grundeinkommen um zwei Sätze erhöht. Damit der Craler¹ rollt.

Nebst der warmen Backware kann die frische gedruckte „CefeldMir“ gelesen werden. Die mit einer täglichen Auflage von 25 Exemplaren einen guten Absatz findet.

In den Werkstätten wird fleißig produziert. Denn Crefeldia hat einen großen Marktplatz. Hier wird emsig mit dem gehandelt, was am Tag fertiggestellt wurde.

T-Shirts werden mit Siebdruck oder im Batik Verfahren veredelt, Vogelhäuser gezimmert, Pappfrösche werden durch eine installierte Elektronik zum Hüpfen bewegt. Für die Insekten befindet sich ein Hotel im Aufbau.

Das Theater sucht noch Begeisterte zum Singen und rhythmischem Klatschen, die die bunte Maskenparade begleiten.

Um ein Nagelbild zu erstellen, müssen Nägel nach einer Vorlage auf eine Holzplatte eingeschlagen werden. Zwischen die Nägel werden Garne geschnürt und es entsteht ein filigranes Fadenbild.

 

Auch die Stadtplaner arbeiten im digitalen Spiel „Minetest“ an der Zukunft der Stadt. Dies machte eine bereits existierende Infrastruktur möglich. Im digitalen Spiel können die Ideen für die Entwicklung der Stadt von den Jungen und Mädchen weiterentwickelt werden.

Obwohl es in Strömen regnet, herrscht in ganz Crefeldia ein friedliches, engagiertes Treiben.

 

 

 

Das mag auch an den „Goldenen Stadtregel“ liegen, die unter § 10 „das gute Zusammenleben“ aufgestellt ist.

Dass die Agentur für Arbeit beschäftigungslos ist, ist auf das attraktive Arbeitsangebot von Crefeldia zurückzuführen. Genauso erfreulich sind die geringen Einsätze des unterstützenden Jugendrotkreuzes, sodass sogar noch ein Erste-Hilfe-Kurs durchgeführt werden kann.

Eine besonders nette Begegnung habe ich mit der frisch gewählte Bürgermeisterin. Felina, 9 Jahre, wurde nach ihrer Wahlkampagne in der Vollversammlung gewählt. Sie empfand die Wahl und ihre Antrittsrede vor der großen Anzahl von Bürger und Bürgerinnen richtig aufregend. Dass Bürgermeister Ludwig ihr für seine Urlaubszeit sein Amt übergab, hält sie für okay. Felinas Anspruch an ihr Amt ist, zu jedem nett zu sein. Keine einfache Aufgabe, wie sie schon festgestellt hat. Ihre Aufgaben für die nächsten Tage sind vielseitig. Als Nächstes plant Felina die Eröffnung des Kinos. Ob der Popcorn Verkauf noch in der Kürze der Zeit umzusetzen ist, vermag sie zurzeit noch nicht zu versprechen. Das Voting für den Film läuft seitdem morgen. Mit Rücksicht auf die jüngeren Teilnehmer hat sich der Stadtrat gegen den Film »Harry Potter und der Stein der Weisen« entschieden, obschon einige Harry Potter Filmliebhaber unter den Crefeldianern sind. Mit Blick auf die Vorbereitung für das große Abschlussfest verabschiedet sich Bürgermeisterin Felina und ihr Geheimdienst.

Zehn Tage verbringen die Bürger*innen von Crefeldia in ihrer Stadt. Sie erleben die Prinzipien der Demokratie und der Mitbestimmung äußerst pragmatisch. Sicherlich tragen sie ihre Erfahrungen in ihr Umfeld, in die große Stadt Krefeld, weiter.
Ein großes Lob geht an das vorbereitende und durchführende Team. „Deine Stadt – Deine Ideen“ zum 650. Stadtgeburtstag bot den Crefeldianern*innen ein grandioses Planspiel.