Veröffentlicht am: 20. Januar 2023
Wie sah ‘Krinvelde’ im Jahr 1373 aus?
Wir leben in einer Zeit, in der fast jede Lebenssituation auf Bildern festgehalten wird. Vor 650 Jahren war das ganz anders. Niemand kann verlässlich sagen, wie Krefeld damals ausgesehen hat.
Gab es schon Häuser aus Stein oder nur Holzhütten?
Vermutlich lagen sie an einem Weg, aber gab es Wald oder Felder rundherum?
Da muss man die Phantasie spielen lassen.
Das hat im Auftrag des Stadtarchivs der Künstler Martin Lersch versucht. Das Ergebnis sind 9 Zeichnungen, die am 19. Januar 2023 im Foyer des Stadtarchivs vom Künstler selbst enthüllt und vorgestellt wurden.
Dabei ist eine Landschaft von ‘Krinvelde’ entstanden, die Elemente der damaligen Zeit enthält. Hütten, Brunnen, Handwerker und Händler, Kornfelder, eine Windmühle, ein Gerichtsgalgen. Die künstlerische Freiheit erlaubt es, auch bedeutende Elemente der späteren Geschichte Krefelds aufzunehmen: Häuser aus Stein, Tuchballen, ein Viehmarkt. Das in den Bildern mit dem Titel ‘1373’ auch die Brauerei ‘Gleumes’ auftaucht, auf dem Markt der in Krefeld lebende Künstler Willi Cassel Gartenzwerge verkauft und die Buchstaben “K R I N V E L D E” über den Bildern im Stile des Malers Mondrian gemalt sind, wurde vom Publikum mit einem Schmunzeln bedacht. Steht aber dafür, das die Erhebung zur Stadt 1373 einen Grundstein gelegt hat, für eine 650-jährige Entwicklung, die man damals noch gar nicht absehen konnte. Eingerahmt werden die Bilder durch zwei Standbilder: rechts der Graf Friedrich I. von Moers, der die Urkunde des Königs in der Hand hält und links der Schutzpatron St. Dionysius. Auf ihn geht die erste Kapelle in Krinvelde zurück, die 1373 schon über 200 Jahre existierte.
Das alles auf nur 9 Blätter Papier zu bannen, kann wohl nur ein Künstler. Die Besucher waren sicher, es ist Martin Lersch gelungen.
Die Bilder sind zu den Öffnungszeiten im Foyer des Stadtarchivs, Girmesgath 120, zu sehen.
A.B.